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Fotos:
Marie Dorner,
Hannes Mauerer, M. Pulfer
WOHNEN
I
nmitten alter Bäume steht am Stadtrand von
München das Haus von Johanna Neutard. Ein
schlichter Quader in Weiß mit einladend großen
Fensterfronten, die den Blick freigeben ins Grü-
ne. Es ist der Garten ihrer Kindheit, in dem sie
sich vor drei Jahren ihr Traumhaus bauen ließ. Die Idee
dazu hatte sie, als die Mutter ihres Mannes plötzlich
pflegebedürftig wurde und völlig unbeweglich in ihrem
Bett lag: „Das Schlimmste für meine Schwiegermutter
war damals, dass sie von ihrem Bett aus den geliebten
Später Umzug nicht
ausgeschlossen:
Noch sind die Eltern
hier nur zu Besuch.
(Auf dem Bild links
mit Tochter Nena,
Enkel Simon und
den beiden Architek-
ten.) Die Tochter
lebt mit ihrer
Familie in dem Haus
mit barrierefreiem
Erdgeschoss und
dem freien Zugang
zum Garten. Es
wurde für die
Zukunft geplant und
gebaut. Für den Fall,
dass einer der Eltern
allein zurückbleibt
und pflegebedürftig
wird. Die Einlieger-
Wohnung für eine
Pflegekraft gibt es
deshalb auch schon
Garten nicht mehr sehen konnte.“ Deshalb beschloss die
heute 59-Jährige mit ihremMann: „Wenn wir einmal alt
sind, gehen wir nicht ins Altenheim. Wir möchten in ei-
nem Haus wohnen, in dem wir unabhängig sind, und
auch dann mitten in einem Garten leben, wenn wir
selbst nicht mehr mobil sind.“
Der Familiengrund für das neue Haus war da, der Sohn
Philipp Neutard, Architekt, und seine Kollegin Babette
Schneider machten die Pläne, und dann ging es los. Das
Erdgeschoss sollte barrierefrei sein, damit es imFalle einer
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