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Für energieeffizientes Sanieren oder den Umstieg auf
Heizungen mit erneuerbaren Energien gibt es Geld vom Bund
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WOHNEN
Was heißt KfW-Effizienzhaus70? Dieses Qua-
litätszeichen, nutzt die KfW für ihre Förder-
programme zum energiesparenden Bauen und
Sanieren. Die Zahl 70 gibt in diesem Beispiel
an, dass der Jahresenergieverbrauch des Hau-
ses nur 70 Prozent des üblichen Standards bei
Neubauten entspricht. Je niedriger die Zahl,
desto höher die Förderung.
Öko-Umbau lohnt sich!
S
pätestens die sibirische Kälte, die Anfang die-
ses Jahres ganz Deutschland wochenlang in
ihren Klauen hielt, hat wohl selbst hartnäcki-
gen Energiemuffeln klar gemacht: Es sind die
Energiekosten, die uns in den nächsten Jah-
ren am stärksten belasten werden. Was viele aber immer
noch nicht wissen, staatliche Förderprogramme zum
Beispiel der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) oder
des Bundesamts für Wirtschafts- und Ausfuhrkontrolle
(BAFA) unterstützen Sanierungsmaßnahmen, die mehr
Energieeffizienz bringen.
Das BAFA etwa bezuschusst die Energieberatung vor
Ort oder die Erstellung einer Thermografie. Die KfW ge-
währt günstige Kredite oder direkte Zuschüsse für Bau-
maßnahmen, aber auch für Komplett- oder Einzelsanie-
rungen von bestehenden Wohnungen oder Häusern, die
vor 1995 gebaut wurden. Auch Mieter können diese För-
derung beantragen.
Als energetische Sanierungsmaßnahmen (KfW-Pro-
gramm 152) gelten Dämmungen, Fensteraustausch,
Lüftungsanlagen und Heizungserneuerungen. Die Um-
stellung einer Heizungsanlage auf erneuerbare Energien
wird mit dem Programm 153 gefördert. Und Bauherren,
die dadurch eine Energieeffizienz von unter 70 erreichen
(siehe Kasten), erhalten noch mal einen Extrabonus.
Als förderungswürdige Heizsysteme mit erneuerbarer
Energie gelten:
Wärmepumpen
können je nach Technologie ihre
Energie aus der Luft, der Erde oder dem Grundwasser
ziehen. Am einfachsten ist eine Luft-Wärmepumpe in
Kombination mit einem zweiten Heizsystem. Viele Pas-
sivhäuser kommen aber ohne aus, da sie zusätzlich noch
die Abluft nutzen. Erdwärme wird durch Kollektoren
(benötigen viel Fläche) unter der Erde oder durch Son-
den (Bohrungen sind notwendig) gewonnen. Relativ
aufwändig und teuer ist die Energiegewinnung aus
Grundwasserbrunnen, allerdings ist sie, was die Heiz-
kraft betrifft, auch am effizientesten.
Holzpelletheizungen
eignen sich hervorragend
zur Kombination mit Sonnenkollektoren, sie werden
aber immer häufiger auch als einziges zentrales Hei-
zungssystem eingesetzt. Pellets sind naturbelassene ge-
presste Holzspäne. Sie werden in Tankwagen geliefert
und über eine vollautomatische Anlage aus dem Lager-
raum in den Kessel befördert.
Solarthermische Kombianlagen
werden so-
wohl zur Wassererwärmung als auch zur Unterstützung
der Heizung benutzt. Ein zweites Heizsystem ist also
notwendig, durch das vorgewärmte Wasser verbraucht
dies jedoch weniger Energie. Die Anlage sollte aber we-
nigstens 60 Prozent der Wasseraufbereitung decken.
Und so funktioniert’s: Sonnenkollektoren wandeln Son-
nenstrahlen in Wärme um, die wiederum durch eine Trä-
gerflüssigkeit in einen Wärmespeicher geleitet wird.