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Fotos:
Keith Sonnier, Münchner Stadtmuseum, Zentralinstitut für Kunstgeschichte
Lichtblicke: Instal-
lationen
Die Lieblingsmateriali-
en des Bildhauers,
Malers und Anthropo-
logen Keith Sonnier
sind oft zerbrechlich,
aber hell leuchtend:
Neonröhren, Glas und
Fieberglas verwandelt
der Amerikaner in
strahlende Kunstobjek-
te. Im Terminal 1 des
Flughafens hat Sonnier
einen langen „Licht-
weg“ angelegt, die
Installation „Passage Rot Blau“ am Jüdischen Museum ist auch von ihm.
Im BMW-Museum gibt er den Auftakt für eine Ausstellungsreihe zum
Thema Licht. ImOktober wird sie mit einem anderen Künstler fortgesetzt.
Traumbilder von Floris
Neusüss
Was für ein Blick: Durch Floris
Michael Neusüss’ Linse gesehen
werden Akte zu fast durchsichtigen
Lichtgestalten, „Nudogramme“
genannt. Blumen sehen aus wie
abstrakte Kunstwerke, und seine
„Sonnen“ leuchten blau oder grün
und das in nuancierenden Ringen.
Traumwandlerisch poetisch und
doch konzeptionell sind diese
Bilder der Welt, die kaum wiederzu-
erkennen ist, so erhebend schön
und leicht! Der 1937 in Remscheid
geborene, international berühmte
Experimental-Künstler hat nun
sein komplettes Kamerafotografie-
Archiv dem Stadtmuseum überlas-
sen. Danke!
Geschichten im Konflikt
Das Haus der Kunst wird 75 Jahre alt. Zeit, auf seine spannende Historie
zurück zu schauen: die Präsentation des Hauses in der Pariser Weltaus-
stellung 1937, die großen Kunstausstellungen, die Verunglimpfung der
Künstlerischen Avantgarde durch die Nationalsozialisten als „Entartete
Kunst“ bis zur documenta 1955, als Arnold Bode die Verbindung der
‚entarteten’ Künstler zur Moderne herstellte. Direktor Enwezor will
exemplarisch zeigen, was er unter einem „reflexiven Museum“ versteht.