Seite 56 - goliving.de

Basic HTML-Version

FILM
Fünfseen-Festival
Baden und Biergarten-Besuche sind im Sommer die
Freizeit-Highlights im südwestlichen Umland von
München. Aber auch Cineasten kommen hier auf ihre
Kosten. Denn seit 2007 gibt es beim Fünf Seen Filmfes-
tival ( das zweitgrößte in Bayern) jedes Jahr ausgewähl-
te Leinwand-Schmankerl zu sehen. Heuer sind das in
Starnberg, Schloss Seefeld, Herrsching, Wörthsee,
Wessling und Diessen zehn Tage lang über 120 Produk-
tionen, die vielfach auf den
Festivals der Welt ausgezeich-
net wurden. Für den nötigen
Glamour-Faktor sorgen Ulrich
Tukur sowie Martina Gedeck
als Special Guests, für das
Kontrastprogramm Open Air
Screenings und eine nächtliche
Dampferfahrt auf dem Starn-
berger See inklusive Prämie-
rung des besten Kurzfilms.
Vom 26. Juni bis 5. August
Wer’s glaubt wird selig
In den Alpen geht ein Gespenst um: Wegen des Klima-
wandels werden die Winter wärmer, so dass Schnee zur
Mangelware mutiert. Betroffen ist auch ein ehemals
florierendes Skiörtchen in den bayerischen Bergen, wo
die weiße Pracht
und die Touris-
ten ausbleiben.
Wie es auf eine
Ersatz-Attrakti-
on für seine
Gäste umsatteln
will, karikiert
Kult-Regisseur
Markus H.
Rosenmüller in seiner neuen Kinokomödie „Wer’s
glaubt wird selig“. Denn um einen Unfall zu vertu-
schen, bei dem seine tiefreligiöse Schwiegermutter
(Hannelore Elsner) ausgerechnet von einem Holzkreuz
erschlagen wird, stilisieren Gastwirt Georg (Christian
Ulmen) und seine Stammtischfreunde sie zu einer
Heiligen empor, die Wallfahrer anlocken soll. Als der
Vatikan überprüfen lässt, ob „St. Daisy“ diesen Titel
verdient, führt das zu einer aberwitzig-amüsanten
Wunder-Inflation.
Kinostart 16. August
Familientreffen mit Hindernissen
Es gibt Filme mit Zuschauern als Zaungast. Und solche,
bei denen man sich mittendrin fühlt. „Familientreffen
mit Hindernissen“ gehört zu Letzteren. Wenn Mamie
1979 ihren 67. Geburtstag in der bretonischen Provinz
feiert und dazu die Großfamilie einlädt, lässt Julie
Delpy ihr Publikum quasi in Echtzeit daran teilnehmen.
Weil sich in den„banalen Momenten des Lebens, (...) die
stärksten Dinge ausdrücken“, verwendet sie in ihrem
autobiographisch angehauchten Film „kaum dramatur-
gische Elemente“. Sondern kombiniert nur Vertreter
von drei Generationen, in wechselnden Konstellatio-
nen. Verbindendes Element des chaotischen Clans ist
gegenseitige Sympathie. Und die elfjährige Albertine,
die sich an der Schwelle zwischen Kindheit und Erwach-
senwerden zum ersten Mal verliebt.
Kinostart 26.Juli
Late Bloomers
Ist das Glas noch halb voll oder schon halb leer?
In Julie Gavras’ romantischer Komödie fühlen sich
sowohl Adam als
auch Mary, beide
um die 60 und
seit über drei
Jahrzehnten
verheiratet, eher
unterwegs in
Richtung Abstell-
gleis. Wenn er als
Architekt den
Auftrag zum Bau eines Altersheims bekommt und ihr
vom Arzt Wassergymnastik als Alzheimer-Prävention
verschrieben wird, versteht das nämlich jeder von
ihnen als Abstempeln für die Senioren-Schublade. Kein
Wunder, das zunächst beide auf ihre Weise mit dem
Älterwerden hadern und dabei vorübergehend getrenn-
te Wege gehen. Doch dann entdeckt das Paar, dass mit
den Jahren außer Falten auch die persönliche Freiheit
zunimmt – ihre Chance für einen Richtungswechsel
und ein Happy End.
Kinostart 6. September
56