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Der Wolkenkratzerwald am Peak
funkelt nachts besonders schön.
Tagsüber ist er eher nur ruhige
Kulisse, wenn man im Kowloon
Park oder im buddhistischen
Kloster entspannt
F
rüher stieg jemand, der ein Geheimnis hatte,
auf einen Berg“, erzählt Protagonist Chow in
„2046“, einem Film des berühmten Hongkon-
ger Regisseurs Wong Kar-Wai. „Er suchte ei-
nen Baum, schnitzte ein Loch und flüsterte es
hinein.“ Auf Hongkong Islands „Victoria Peak“, dem
„Berg des großen Friedens“, wie die Chinesen sagen, gibt
es jede Menge Bäume, aber wenn man von dort herun-
terschaut auf die Stadt, tun sich die meisten Geheimnis-
se auf. Die Hochhäuser funkeln wie ein Wunderwald.
New York hat mehr Wolkenkratzer, Dubai viel höhere,
am „duftenden Hafen“ in Hongkong stehen sie so eng
wie nirgendwo auf der Welt. Nachts verschwimmen die
Lichter zu einem einzigen leuchtenden Bild. Ein beeindru-
ckendes Kunstwerk, so hoch, so bunt, so luxuriös – ein
Farbenfeuerwerk, als Zeichen des globalen Kaufrauschs
oder strahlende Essenz menschlichen Vermögens.
Die Engländer eroberten Hongkong 1841, seit 1997 ist
es Sonderverwaltungszone der Volksrepublik China,
über sieben Millionen Einwohner hat es heute. Wer sind
diese Menschen? Die Statistik sagt, dass nur 5 Prozent
Ausländer in der Metropole leben, die meisten stammen
von den Philippinen, arbeiten hier als billiges Personal.
Es sind aber auch viele Expats darunter, Europäer und
Amerikaner, die für ihre Firma an diesem pulsierenden
Handelsplatz tätig sind. Ich wundere mich sofort, wie
selten Englisch gesprochen wird. Hongkong-Chinesen
unterhalten sich vor allem kantonesisch. Aber auch vom
Fotos:
Karen Cop