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wenn es kalt wird, ins Botanikum von Heinrich Bunzel.
Schattige Bereiche lassen sich mit Efeu (Hedera helix)
beranken. Fächerahorn (Acer japonicum) passt zu mehr-
jährigen Waldstauden wie Frauenmantel (Alchemilla
mollis) oder der Elfenblume (Epimedium x versicolor).
Die Größe der Töpfe hängt ganz vom Nährstoffbedarf
der Pflanzen ab. Sie sollten aber immer groß genug sein,
um Wind und Wetter stand zu halten. „Entscheidend
beim Topfgarten sind die Wasserverhältnisse,“ sagt
Heinrich Bunzel. Um einen Wasserstau unter der Erde
zu verhindern, füllt man Blähton in einen Topf und legt
einen Vlies darüber. Das verhindert einen Wasserstau
unter der Erde. Regelmäßiges Gießen ist bei einer schö-
nen Bepflanzung Pflicht. Oder man entscheidet sich für
Kästen mit einem integrierten Bewässerungssystem.
Gemüse und Kräuter wachsen auch
auf Balkon und Dachterrasse
Und wer die Früchte seiner Arbeit auf dem Teller genie-
ßen möchte, baut Salat, Kräuter oder Gemüse an. Der
Trend geht zu urban gardening (lesen Sie dazu auch die
Geschichte auf Seite 10), auf Balkon und Dachterrasse
wachsen nicht mehr nur Feuerbohnen oder Erdbeeren.
Viele Gemüsesorten gibt es jetzt im Taschenformat: To-
maten, herabhängend oder buschig, wie die Sorten ‚Bal-
konstar’, ‚Minibel’ oder ‚Micro Cherry’. Mini-Paprikas
(‚Mohawk’ oder ‚Red Tinkerbell’) oder kleine Gurken
(‚Iznik’ oder ‚Ministars’). Etwas mehr Pflege brauchen
Auberginen der Sorten ‚Ophelia’ oder ‚Baby Rosanna’.
Dafür kommen Radieschen oder kleine Möhren der Sor-
ten ‚Pariser Markt’ oder ‚Parmex’ fast ganz ohne grünen
Daumen aus. Und wer die Abwechslung liebt, setzt Ge-
müse und Kräuter zusammen in die Kästen.
Pikantes für Salat und Brot zieht man in einem Kasten
mit Kapuzinerkresse, Schnittlauch und Petersilie, Basili-
kum und Schnittsalaten. Schon nach acht Wochen kann
man die erste Ernte genießen. Die Pikanten lieben es
schattiger, feucht und nährstoffreich.
Die grünen Mitbewohner wünschen Pflege wie alle zwei
Wochen einen Düngerguss. Einfach hergestellt aus 250
Gramm Gemüseabfällen und einem Liter Wasser. Und
einmal täglich, morgens oder abends, sollte man zur
Gießkanne greifen. „Nicht zuviel und nicht zu wenig gie-
ßen. Das ist das Geheimnis“, so die Erfahrung von Anton
Mauerer. Und wenn nach getaner Arbeit und einem ge-
nussvollen Essen die Sonne über demDachgarten unter-
geht, dann ist die Welt völlig in Ordnung.
Christiane Hirsch
Eine Terrasse über den
Dächern in Schwabing:
Pflanzen in verschiedenen
Größen lassen einen Balkon
größer erscheinen. Die sonnen-
verwöhnten kommen nach
oben und spenden denen
Schatten, die es kühler lieben
Bezugsquellen:
Botanikum, Heinrich Bunzel,
Feldmochinger Strasse 75,
80993 München.
Ökohum-Bio-Erde ohne Torf
gibt es in München bei Vitalia,
Freischützstrasse 92.
Münchner Premium Erde kann
man an fünf Wertstoffhöfen
in der Stadt kaufen.