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Mitnehmen verboten: Autorin Karen
Cop mit einem Husky-Welpen
vor sie mit ihren Schlittenhunden zumNordpol aufbra-
chen. Jetzt im Sommer ruhen sich Huskies mit ihrem
Nachwuchs auf Hundefarmen aus. Ich streichle die
Welpen, mitnehmen darf man keinen der kleinen
‚Sportler’, die bei den traditionellen Rennen fast 2000
Kilometer unterwegs sein können.
Wir fahren weiter Richtung Nordkap, beobachten Ren-
tiere, die im Herbst von ihren Sommerweiden auf den
Inseln zum Festland schwimmen. Am nördlichsten
Punkt Europas blühen nur noch Flechten. Eine Motor-
radgang aus Wanne-Eickel, ein paar Chinesen und ich
lassen uns vor denWahrzeichen fotografieren. Ich schaue
gen Norden und sehe nichts, würde gerne noch näher an
den Pol heranfahren. Es gibt ein Expeditions-Schiff der
Hurtigruten, das Expeditions-Passagiere sogar bis Spitz-
bergen bringt. Aber die MS Finnmarken fährt stattdes-
sen durch die offene Barentssee nach Kirkenes, nahe der
russischen Grenze. Auf demRückweg, der ‚südgehenden
Route’, sieht man die Tagesziele in der hellen Nacht. Ich
würde gerne noch weiter zum Vega-Archipel reisen: Das
Vogelparadiesmit 6000 Inseln, Holmen und Schären, klei-
nen Fischerdörfern, dramatischen Landschaften. Das be-
halte ich mir vielleicht für den Winter vor, gehe nochmal
mit guten Büchern an Bord – eines müsste von den Trol-
len handeln, die in den dann schaurig finsteren Fjorden
ihr Unwesen treiben. In dieser Jahreszeit wird das Schiff
mich dann durch die endlose, fast nur dunkle Polarnacht
schaukeln. Und wenn die Sicht klar ist, werde ich die tan-
zenden Polarlichter sehen, irisierende Bilder, von Son-
nenwindenmit geladenen Teilchen in dieMagnetosphäre
gemalt. Aber das sind Zukunftsträume. Noch sitze ich in
meinemLiegestuhl – es istMitternacht – und genieße den
strahlenden Sonnenschein.
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