Winter/Frühjahr 2013 / 2014 - page 22

Gänse und
Enten
aus dem
Geflügel-
Paradies
D
ie alten Römer hätten ihre helle
Freude am Geflügelhof Lugeder ge-
habt: Jährlich werden in dem land-
wirtschaftlichen Betrieb imWeiler Neuerding
bei Altötting außer 150.000 Bauernenten
auch 15.000 Gänse groß. Viel wichtiger als
das laute Schnattern, das auf dem antiken
Kapitol vor dem Ansturm gallischer Feinde
gewarnt haben soll, ist für das Familienun-
ternehmen aber das schmackhafte Fleisch
der blütenweiß gefiederten Tiere. An die sie-
ben Kilo kann ein stattliches Exemplar brat-
fertig auf die Waage bringen. Über 20 Wo-
chenhinweghat es sichdie inFreilandhaltung
mit überwiegend selbst angebauter Gerste,
Weizen, Mais, Raps und Gras von weiten
Wiesen angefressen. Während eine Gans
eine Gruppe satt machen kann, geben Enten
maximal zwei Hälften für je eine Person her.
Bis diese kross gebraten werden, vergehen
vom Ausbrüten der Eier über das Aufwach-
sen in geräumigen Freilaufställen bis zur
hauseigenen Schlachtung auf dem Geflügel-
hof Lugeder rund 50 Tage. Tiefgekühlt oder
als Frischware werden sie mit eigenen Fahr-
zeugen nach München ausgeliefert. Zu den
Hoch-Zeiten von der Wiesn bis Weihnachten
täglich. An Gastronomen wie Augustiner am
Dom und auch an Verkaufsstände auf dem
Viktualienmark – im Ganzen oder zerlegt
von Filet bis Keule. „Nur 14 Prozent der in
Bayern verzehrten Tiere sind noch aus
Deutschland, der Rest stammt von der Kon-
kurrenz aus Osteuropa“, weiß Andreas Luge-
der, der sich mit Frau, Schwester und Vater
um den Betrieb kümmert. Sorgen macht er
sich nicht: Für hochwertiges Geflügel bezah-
len seine Kunden gerne etwas mehr. Und
kaufen so konstant, dass er auf Außendienst-
mitarbeiter und Akquise verzichten kann.
Lugeder Hof bei Altötting: Von der Freilandhaltung mit bestem Futter direkt in die Küche des Augustiner am Dom
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